Tageslosung 1. April

Wed, 01 Apr 2020 07:59:44 +0000 von Karl-Otto Scholz

"Ich will mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens."
Jesaja 65,19
 
Erschütternde Bilder: In einer Kirche in Seriate in der Provinz Bergamo hat man viele Särge aufgebahrt. Ein Priester geht an den Toten vorbei und segnet sie. In New York fährt man Gestorbene mit einem Gabelstapler aus einer Klinik. Corona-Zeiten. Nicht einmal Abschied können die Angehörigen von ihren Lieben nehmen. Eine Frau nicht von ihrem Mann. Eltern nicht von ihrer Tochter. Kinder nicht von ihrem Vater. Schreckliche Zeiten. Trauer und Klage - beschränkt auf stille Verzweiflung in der kleinen Stadtwohnung. 
 
Die Trauer muss eine Stimme haben können. Man muss um seine Lieben weinen dürfen. Sonst ist der Tod selbst nicht das größte Leid. Die Einsamkeit des Sterbens auf den Beatmungsstationen, das Mit-sich-allein-sein in der Trauer, diese Bilder brennen sich in das Kollektivgedächtnis der Menschen ein. Ein Virus und die damit einhergehende Pandemie hat uns die Grausamkeit des Todes klargemacht. Eine ganze Zivilisation im Schockzustand. Und keine Zeit zu trauern.
 
Vergessen wir nicht: Menschen in früheren Zeiten haben solch Elend auch mitgemacht. Und sie haben sich nach Frieden und einem Ende des stillen Weinens gesehnt. Jesaja betont: Gott wird sich wieder freuen über sein Volk - er wird sich freuen mit seinem Volk - und das Volk wird die Freude wieder leben können. Eines Tages. 
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